Crosstown Traffic – The Jimi Hendrix Experience (Electric Ladyland/1968)

You jump in front of my car when you
You know all the time that
Ninety miles an hour, girl, is the speed I drive
You tell me it’s alright, you don’t mind a little pain
You say you just want me to take you for a ride

Es gibt ja Leute die behaupten, eine Strecke gilt erst dann als wirklich zurückgelegt, wenn man sie zu Fuß bewältigt hat. Das mag sicherlich richtig sein, wenn man Bergsteiger oder Marathonläufer ist oder gern wandert. Für mich galt das früher auch für das Trampen, jedenfalls so lange eigene Autos noch unbezahlbar waren. Heute hingegen reist man mit dem Billigflieger preisgünstig von A nach B, nimmt sich anschließend am Flughafen einen Mietwagen und Weiterlesen

Bilder Beitrag Buff

Singapur – In Extremo (Mein rasend Herz/2005)
Die Musik des DJs dröhnte in meinen Ohren und drückte mit voller Wucht die Bässe in meine Magengrube. „Gefechtsfeldbeschallung“ hätte mein alter Freund Egon wohl dazu gesagt. Er hatte für jedes Ereignis stets den passenden selbst erfundenen Namen parat. Aber Egon ist lange her, unwirklich mittlerweile und wie aus einem anderen Leben. Aber „Gefechtsfeldbeschallung“ klingt gut, sehr gut sogar. Denn das hier, das „Goldene Dreieck“ von Kuala Lumpur, hat an den Wochenenden schon etwas von einer Schlacht an sich, wenn diese auch schon regelmäßig, kurz vor dem Morgengrauen gegen 4 Uhr beendet und der halbwegs geordnete Rückzug befohlen wird. Doch auch Bangkok, Asiens Partyhauptstadt Nummer 1, scheint ja inzwischen nur noch ein Mythos seiner selbst zu sein. Weiterlesen

Bridge Over Troubled Water – Simon & Garfunkel (Bridge Over Troubled Water/1970)

Ja okay, ich gebe es freiwillig zu: Ich habe eine besessen, ich war der stolze Besitzer einer der wenigen Exemplare der in der DDR erschienenen Schallplatte „The Best Of Simon & Garfunkel“!

Mein Gott, heute ist mir das irgendwie immer noch peinlich. Und auf die von den Rockjournalisten immer wieder so gern gestellte Frage, welches denn nun die allererste, vom eigenen Geld gekaufte Schallplatte war, musste ich bisher immer lügen. Nein, es war leider nicht die „III“ von Led Zeppelin oder Black Sabbath´s „Sabotage“, die gab es ohnehin nur für Westgeld und man war somit dem Geschmack seiner Westverwandtschaft hoffnungslos ausgeliefert – nein, es war leider nur diese bei Amiga erschienene „The Best Of  Simon & Garfunkel“. Doch als wenn das des Übels nicht schon genug wäre gab es als Zugabe ABBA´s „Dancing Queen“- Single noch obendrauf. Manchmal ist die Geschichte eben ungerecht. Weiterlesen

Dudelsackpfeifer befinden sich wegen ihres ungewöhnlichen Musikinstruments in großer Gefahr. Nach einer Studie, über die am Montag britische Zeitungen berichteten, kann das Blasen des schottischen Nationalinstruments zu Taubheit, Verspannungen und Trunksucht führen. Der Dudelsack erzeuge Geräusche mit einem Lärmpegel von 130 Dezibel, was lauter sei als eine Kettensäge und zu ernsthaften Schäden am Trommelfell führe. Außerdem litten viele der Pfeifer an Muskelverspannungen, hieß es weiter.
Besonders bedenklich aber ist nach der Untersuchung des Fachmagazins „Piper & Drummer“, dass Dudelsackpfeifer oftmals dem Alkoholismus verfallen. Denn das Kampftrinken sei fester Bestandteil der schottischen Dudelsack-Vereine. „Das Pfeifen kann dein ganzes Leben bestimmen. Die Sommer werden den Wettkämpfen gewidmet. Dein Leben dreht sich dann nur um hartes Trinken mit den anderen Mitgliedern“, zitiert die „Times“ Dudelsackpfeifer Mike McNeill. So gingen durch das Dudelsackpfeifen und die dazugehörigen Exzesse nicht nur viele Trommelfelle, sondern auch zahlreiche Ehen in die Brüche.
London (dpa, August 2003)

1.Kapitel – Die Theorie vom Urknall

Ich weiß leider nicht mehr ganz genau, wann ich Michael Rhein das allererste Mal begegnet bin. Es muss so im Januar 1985 gewesen sein. Meine damalige Band Freygang musste nach über zweijährigem Spielverbot wieder eines dieser absurden Einstufungskonzerte ablegen, bei denen eine Kommission aus Kulturfunktionären der Stadt, durch die Bank weg verhinderte Musiker oder Hilfspoeten aus dem „Klub der schreibenden Arbeiter“, über den künstlerischen Gehalt und die weiteren Geschicke einer Band entschieden. Jede Amateurband in Ostdeutschland musste dieses Procedere im Rhythmus von 2 Jahren über sich ergehen lassen, nun waren wir also an der Reihe. Hatte sich eine Band in der Vergangenheit schon „etwas zu Schulden kommen“ lassen, wurde man umso genauer unter die Lupe genommen. Bei Freygang war genau das der Fall: Das Aussehen, die langen Haare, die eigenen Texte… was soll ich dazu noch sagen? Man brauchte nicht allzu viel, um in diesem Land aufzufallen. Also bemühten wir uns krampfhaft um einen dieser Termine. Es war leider überlebensnotwendig für eine Band und auch der einzige Weg „die Pappe“ zu erhalten, die sogenannte Spielerlaubnis. Ohne diese sogenannte Spielerlaubnis ging in diesem Land leider überhaupt nichts. Weiterlesen

1.Kapitel – Die Theorie vom Urknall

Es ging geradezu nahtlos weiter und wir waren euphorisch: Neue Band – neues Glück! Während Rest-Freygang irgendwie für eine kurze Phase in Lethargie verfiel und ihrem verlorengegangenen Kultstatus nachtrauerte, versuchten wir derweil neues Terrain zu erobern. Schließlich hatten wir zur Ostzone ja immerhin auch ein ganzes Land dazu geschenkt bekommen und das wollte erst einmal erforscht und erobert werden. „Wann, wenn nicht jetzt?“, sang ja auch schon Rio Reiser.
Wir hatten ein paar alte Autos, einen Proberaum im Club 29, wo Reiner nebenher als Hausmeister arbeitete, genügend Energie, lange Haare und genügend Konzerte zum Überleben. Was brauchte man also mehr?
Währenddessen schlichen diverse Vertreter der Schallplattenbranche durch die musikalisch interessanten Großstädte des Ostens, Berlin, Leipzig und Dresden und nahmen alles unter Vertrag, was halbwegs nach Underground aussah und einen Kugelschreiber in der Hand halten konnte. Leider merkten die Weiterlesen

2. Kapitel: 1995 – 1997: In Ewigkeit: A -Moll

Dann endlich, im Frühjahr 1995, gab es so etwas wie die ersten Vorzeichen von In Extremo: Nachdem die alte Noah-Besetzung im letzten Winter 1994 mit Teufel sowie Brandan und Willi von Corvus Corax im Franz-Klub eine Session veranstaltet hatte, ließ Micha die Idee einer Symbiose aus Mittelalter- und Rockmusik nicht mehr los und er rief uns an. Wir verabredeten uns schließlich zu einer Probe im alten TTO-Übungsraum in einem Lichtenberger Jugendklub: Micha, Teufel, Thomas, der Gitarrist Detlef  Mahler, Reiner und ich. Wir vergewaltigten ein paar mittelalterliche Standards und versuchten diese mit ein paar Harmonien aufzupeppen, doch es wollte einfach nichts Weltbewegendes dabei herauskommen. Das Problem war, dass die Dudelsäcke natürlich nur in A-Moll  spielen konnten, so dass es für uns Rockmusiker nach einer Weile wirklich ätzend langweilig wurde. Auch das mitgebrachte Doping wusste uns nur zu sehr kurzen erhellenden Momenten zu verhelfen. Doch in einem dieser lichten Momente versuchten wir uns an „Ai Vis Lo Lop“, Weiterlesen

2. Kapitel: 1995 – 1997: In Ewigkeit: A -Moll

Zu jener Zeit ging es mit meiner Musikerkarriere stetig bergab. Ich hatte mich in mehreren Bands als Sänger versucht, leider nur mit mäßigem Erfolg. Meine Stimme passte nicht in die Zeit und die Zeit passte nicht zu meiner Stimme. Lou Reed gab es schon und alles was gesucht wurde, spielte sich stimmlich im Eunuchenbereich ab. Also keine Chance für Mittelmaß. Gitarristen gab es wie Sand am Meer und Sänger mussten kreischen können. Was nun? Sollte der Alltag in der Schule meine Bestimmung sein oder gab es für „später“ noch etwas Anderes.
Also auf zu neuen Zielen.
Ich fand Anschluss an eine Blues Cover Band und dudelte die altbekannten Tonleitern (keine unter 10 Minuten), als Micha aus Leinefelde als neuer Sänger zu uns kam und zu meiner Gitarre sang.
Super Stimme, alles toll, ich war begeistert. Doch wurde bald klar (etwa nach 30 Sekunden), dass wir beide auf anderen Welten zu Hause waren. Wenn ich schwankend im Klo versuchte, Weiterlesen